Aufführung „Beflügelt“ im März 2007

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Aufführung „Beflügelt“ im März 2007

Ein himmlisches Tanzprojekt in Zusammenarbeit der Choreographischen Werkstatt Langenberg den BCD – Boys Can Dance – Gymnasium Langenberg sowie der Musik- & Kunstschule Velbert

Beflügelt
Schon bei „Momo“ (1998/99) und bei „Eurydike“ (2002/03) hatten wir das Gefühl, absolut im Trend zu liegen, ohne dies je geplant zu haben. In besonderem Maße empfinden wir dies wiederum so bei dem neuen Projekt Beflügelt. Die Produktion griff ein Bild auf, das im wahren Wortsinn in der Luft lag. Logisch hier ging es um Engel. Fast mag man von Engeln nichts mehr hören oder sehen. Aber wie immer in unseren Tanztheaterstücken versuchen wir, andere, vielleicht ungewohnte Aspekte in ein strapaziertes Thema zu bringen und machen es dadurch – hoffentlich – wieder interessant. Oft sind die Gründe pragmatischer Art. Meist folgen wir jedoch unserer Ansicht, dass nichts so präsentiert werden muss, wie man es schon kennt; dass alles wandelbar ist.

„Beflügelt – Ein himmlisches Tanzprojekt“ entstand an der Musik- und Kunstschule Velbert mit den Schülerinnen der Tanzklassen und der Choreografischen Werkstatt Langenberg, sowie der AG BCD – Boys Can Dance des Gymnasiums Langenberg. Das Projekt war auf ein halbes Jahr ausgelegt bei einem wöchentlichen Aufwand von 15 Unterrichtsstunden. Es wurde überwiegend alters- und gruppenübergreifend trainiert, entwickelt und geprobt, aber auch im Unterricht oder in Einzelproben entstehen Ergebnisse, die später in das große Ganze eingefügt wurden. Am Ende stand eine abendfüllende Choreografie.

Beflügelt
Konzeption, Dramaturgie, Choreografie und künstlerische Gesamtleitung des Projekts lagen in den Händen von uns Tanzpädagoginnen, jedoch wurden die Schülerinnen und Schüler von Anfang an in den kreativen Prozess einbezogen, das heißt: ein Rhythmus, eine musikalische Vorlage, eine technische Aufgabe, ein inhaltliches Thema oder Objekte dienen als Ausgangspunkt für das freie Ausprobieren. Auf diesem Wege wurden einzelne Schrittmotive bis hin zu Sequenzen mit den Tanzschülern und Tanzschülerinnen entwickelt.

Es wurde keine zusammenhängende Geschichte mit einem Protagonisten erzählt. Vielmehr nahmen Engel die Rolle der Überbringer bestimmter Stimmungen ein: Engel der Stille, Engel der Harmonie, Gefallene Engel und andere – auch phantasievolle – Formen der Himmelswesen ließen den Zuschauer eintauchen in die Atmosphäre, die für die nachfolgende, ebenfalls im Tanz stilisierte, Realszene charakterisierend war.

Niemals hatten die Engel direkten Kontakt zu den Menschen, doch ihr Auftauchen bestimmte den Inhalt der sich anschließenden Szene, die sich z.B. in einem Zimmer, auf einer Wiese, am City-Strand, im Hinterhof, in der Bar oder am Bahnhof abspielte. Collagenartig zeigte das Stück Momentaufnahmen alltäglicher menschlicher Lebenssituationen, die durch emotionale Kälte, Neid, Zorn, Ungeduld, Rastlosigkeit, aber auch durch Liebe, Lebenslust und Freude gekennzeichnet waren.

Als roter Faden der Geschichte erschien der Engel der Stille einzeln oder als Gruppe immer wieder zwischen den Real- und Engelszenen. Die Engel der Stille wurden in ihrer Funktion und ihrem Auftreten jedoch zunehmend verdrängt, so dass sie nach anfänglich häufigem Erscheinen erst in der letzten Szene wieder zum Einsatz kamen.

Die Vorgänger Momo und Eurydike zeigten am Ende nicht nur einen Genuss für Auge und Ohr, auch der pädagogische und fachliche Wert zeigte sich noch lange nachdem der Vorhang der Forum-Bühne gefallen war. An Beflügelt stellten wir dieselben Erwartungen.

Insgesamt wurde von über 60 Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 19 Jahren am 23. und 24. März 2007 das Himmlische Tanzprojekt präsentiert. Neu bei diesem Projekt war die Kooperation mit Musikern und Sängerinnen. Inszenierung und choreographische Leitung hatte das bewährte Team von Gabriele Voigt, Cornelia N’Jai, Nicole Siefert und Denise Derkum. Mit diesem Projekt bewarben wir uns beim Wettbewerb der Jugendinitiative der Kulturstiftung der Länder: Kinder zum Olymp.

Der kreative Ansatz unseres Unterrichts war begründet in der Lehrweise Maja Lex und wurde weiterentwickelt durch Graziela Padilla. In Zusammenarbeit von Padilla, N’Jai und Voigt entstand das LexPadilla DanceConcept.


Bild der AufführungBild der Aufführung